Was ist ein aktiver Investmentfonds
13. November 2024
Immer wieder taucht die Frage auf: “Was genau ist denn ein ETF und ist das wirklich die Lösung für alles?” Die Diskussion darüber, ob nun aktiv oder passiv verwaltete Fonds besser sind, flammt in regelmäßigen Abständen auf. Lasst uns das Thema genauer unter die Lupe nehmen.
Teil I: Was ist (und wie funktioniert) ein ETF?
Ein Exchange Traded Fund (ETF) ist ein Investmentfonds, der an der Börse gehandelt wird, ähnlich wie eine Aktie. Das Hauptprinzip eines ETFs besteht darin, einen bestimmten Index, Sektor, Rohstoff oder andere Anlageklassen möglichst genau nachzubilden—quasi eine 1:1-Kopie. Ein bekanntes Beispiel ist der S&P 500, der die 500 größten börsennotierten Unternehmen in den USA abbildet.
✅ Vorteile von ETFs
- Niedrige Kosten: Da ETFs passiv verwaltet werden, entfallen Kosten für Analysten oder Fondsmanager. Es gibt keine eigene Strategie oder eigenes Anlagekonzept, was die Kostenstruktur schlanker hält.
- Breite Diversifikation: Durch die Abbildung eines Index bietet bereits ein einzelner ETF Zugang zu einer Vielzahl von Vermögenswerten, was eine Streuung innerhalb der Anlage ermöglicht.
Achtung bei der Gewichtung nach Marktkapitalisierung
Allerdings ist Vorsicht geboten: Die meisten ETFs gewichten die Werte nach Marktkapitalisierung und damit ungleich. Wenn ein Unternehmen im Index aufgrund seiner hohen Marktkapitalisierung deutlich größer ist als andere, nimmt es auch eine höhere Gewichtung im Index ein. Das kann dazu führen, dass wenige Unternehmen einen großen Anteil des ETFs ausmachen.
Beispiel:
- Wert A: 10%
- Wert B: 8%
- Wert C: 7%
Die drei größten Positionen machen somit bereits 25% des gesamten ETFs aus.
Auswirkungen auf Performance und Risiko
Wenn es heißt, “Der Index ist um XX% gestiegen”, sollte man genauer hinschauen, woher das Wachstum stammt. War es auf wenige hoch gewichtete Unternehmen zurückzuführen oder breit über den Index verteilt? Eine ungleiche Verteilung kann ein erhöhtes Risiko bedeuten.
Einschränkungen bei individuellen Präferenzen
Schwierig wird es, wenn einzelne Werte im Index nicht den eigenen Vorstellungen entsprechen oder man in bestimmte Themen nicht investieren möchte. Der Index nimmt darauf keine Rücksicht—weder aktuell noch bei zukünftigen Anpassungen. Er folgt strikt seinen eigenen Regeln und Kriterien.
Fazit
Ein ETF hat sowohl Stärken als auch Schwächen. Er bietet eine kostengünstige und einfache Möglichkeit, in einen gesamten Markt oder Sektor zu investieren, bringt aber auch Risiken durch die Gewichtung nach Marktkapitalisierung mit sich. Wie sich aktive Ansätze in diesem Kontext verhalten, werden wir in Teil II genauer betrachten.
Fragen dazu? Wir stehen euch gerne zur Verfügung!
