Private oder gesetzliche Krankenversicherung? Was ist besser?

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Private oder gesetzliche Krankenversicherung

Die Entscheidung zwischen gesetzlicher (GKV) und privater Krankenversicherung (PKV) ist eine der wichtigsten finanziellen Weichenstellungen, die Sie treffen können. Beide Systeme haben ihre Vorteile, aber auch spezifische Herausforderungen. Doch welche Versicherung passt zu Ihnen und Ihrer Lebenssituation? In diesem Beitrag erklären wir die grundlegenden Unterschiede, Vor- und Nachteile sowie wichtige Faktoren, die Sie bei Ihrer Wahl berücksichtigen sollten.

Wer kann sich privat versichern?

Nicht jeder kann einfach in die private Krankenversicherung wechseln. Die folgenden Gruppen haben die Wahlfreiheit:

Selbstständige & Freiberufler: Diese sind nicht pflichtversichert in der GKV und können sich von Anfang an privat oder gesetzlich versichern.

Arbeitnehmer mit hohem Einkommen: Wer ein Einkommen über der Jahresarbeitsentgeltgrenze (JAEG) erzielt (2024: 69.300 €, voraussichtlich 2025: 73.800 €), kann entscheiden, ob er freiwilliges Mitglied in der GKV bleibt oder in die private Krankenversicherung wechselt.

Unterschiede zwischen GKV und PKV

1. Finanzierung

  • Gesetzliche Krankenversicherung: Finanzierung erfolgt über das Solidaritätsprinzip – Beiträge werden als Prozentsatz des Einkommens berechnet. Je mehr man verdient, desto mehr zahlt man, jedoch nur bis zur Beitragsbemessungsgrenze.
  • Private Krankenversicherung: Funktioniert kapitalgedeckt – der Beitrag hängt von Alter, Gesundheitszustand, Tarifwahl und individuellen Faktoren ab. Rücklagen werden für das Alter gebildet, sodass Beitragsanpassungen möglich, aber steuerbar sind.

2. Leistungen

  • GKV: Der Leistungsumfang ist für alle Versicherten nahezu identisch und gesetzlich geregelt. Es gibt nur kleine Unterschiede zwischen den Krankenkassen.
  • PKV: Tarife sind individuell anpassbar – je nach Priorität kann ein besserer Schutz mit kürzeren Wartezeiten, Spezialistenbehandlung oder zusätzlichen Leistungen gewählt werden.

3. Abrechnung

  • GKV: Direktabrechnung über die Krankenkassenkarte – der Patient hat mit der Abrechnung nichts zu tun.
  • PKV: Der Versicherte erhält die Arztrechnung, bezahlt diese selbst und reicht sie anschließend zur Erstattung bei der Versicherung ein. Dadurch besteht mehr Eigenverantwortung, aber auch eine bessere Kostenkontrolle.

Die große Frage: Was passiert im Alter?

Viele fürchten hohe PKV-Beiträge im Rentenalter. Doch wie sieht die Realität aus?

💡 GKV im Alter: Wer die gesetzliche Krankenversicherung mindestens 90% der Zeit in der zweiten Hälfte seines Erwerbslebens genutzt hat, wird pflichtversichert in der GKV der Rentner. Hier gilt: Beiträge nur auf gesetzliche Renteneinkünfte – zusätzliche Einkünfte (Mieteinnahmen, Kapitalerträge etc.) können jedoch beitragspflichtig sein.

💡 PKV im Alter: Die Beiträge bleiben bestehen – jedoch werden Alterungsrückstellungen genutzt, um Beitragserhöhungen abzufedern. Zudem gibt es Möglichkeiten, den Beitrag durch Tarifwechsel oder Selbstbeteiligung zu optimieren.

Familienversicherung: Ein großer Unterschied

📢 GKV: Ehepartner und Kinder ohne eigenes Einkommen können beitragsfrei mitversichert werden – das ist ein großer Vorteil für Familien mit nur einem Hauptverdiener.

📢 PKV: Jeder Versicherte erhält seinen eigenen Vertrag, d. h., für Kinder und Ehepartner fallen zusätzliche Beiträge an. Dies kann die Kosten für Familien deutlich erhöhen.

Medizinische Versorgung: Gibt es Unterschiede?

Ein oft diskutierter Punkt ist die medizinische Versorgung. In der GKV sind viele Leistungen durch das Solidarprinzip begrenzt. Wer schnellere Behandlungstermine, spezialisierte Ärzte oder alternative Behandlungsmethoden wünscht, muss oft Zusatzversicherungen abschließen oder privat zahlen.

In der PKV hingegen gibt es Tarife mit besserem Zugang zu Fachärzten, kürzeren Wartezeiten und einer höheren Erstattungsquote bei Spezialbehandlungen. Je nach Tarif sind zudem höhere Kostenübernahmen bei Zahnersatz, alternative Heilmethoden oder Chefarztbehandlungen möglich.

Fazit: Welche Krankenversicherung ist die richtige für Sie?

Die Wahl zwischen gesetzlicher und privater Krankenversicherung hängt von mehreren individuellen Faktoren ab:

  • Verdienen Sie über der Jahresarbeitsentgeltgrenze und haben Wahlfreiheit?
  • Wie wichtig sind Ihnen Zusatzleistungen und individuelle medizinische Versorgung?
  • Planen Sie eine Familie oder möchten Sie Angehörige beitragsfrei mitversichern?
  • Sind Sie bereit, sich aktiv um Ihre Gesundheitskosten und Abrechnungen zu kümmern?

📢 Grundsätzlich gilt: Die private Krankenversicherung ist keine reine Sparmaßnahme, sondern eine langfristige Entscheidung. Wer den Wechsel in Erwägung zieht, sollte sich intensiv beraten lassen, um die langfristigen Auswirkungen und die passende Tarifwahl zu verstehen.

Möchten Sie mehr über Ihre Optionen erfahren? Wir helfen Ihnen, eine fundierte Entscheidung für Ihre Gesundheitsvorsorge zu treffen!

Alexander Gierens
Alexander Gierens
Senior-Partner bei Square Capital Consulting und Leiter des Partnerbüros in Herrenberg. Er kombiniert langjährige Erfahrung mit einem klaren Blick für maßgeschneiderte Finanzlösungen, die seine Mandanten sicher ins Ziel führen.